Beschreibung und Wirkung


«Ein Hamam oder Hammam (arabisch, hammām, DMG ḥammām ‚Bad, Badezimmer, Badehaus, Schwimmbad, Badeort‘ Plural hammāmāt, von arabisch hamma ‚erhitzen‘; türkisch hamam, osmanisch) ist eine öffentliche Badeanstalt (Badehaus bzw. Dampfbad), die man vor allem in der arabischen Welt, im iranischen Kulturraum, in der Türkei und in den ehemaligen Gebieten des Osmanischen Reichs findet und das ein wichtiger Bestandteil der orientalischen Bade- und Körperkultur ist. Der Hamam ist auch unter den Namen Türkisches Bad oder Orientalisches Bad bekannt. Archäologische Funde weisen auf die Existenz solcher Bäder in der umayyadischen Periode (7./8. Jahrhundert) hin, ebenso wie Erwähnungen in historischen Texten, wo von der Errichtung solcher Gebäude in mehreren eroberten Städten geschrieben wurde, unter anderem auch in Basra. Hauptzweck des Hamams ist die Verrichtung der Gesamtwaschung Ghusl.» Quelle Wikipedia.org 

Der schwäbischen Prediger Salomon Schweigger (1551–1622) beschreibt in seinem Reisetagebuch aus dem Jahre 1608 pointiert seine Erlebnisse in einem Istanbuler Hamam:

„In der Mitte der weiten Badstuben steht ein niderer Herd, eines Schuchs hoch, von Marmorstein, zum schwitzen verordnet, dann daselbsten ist die Hitz am grösten. Sobald einer hineinkommt, setzt er sich auf diesen Herd. Da kompt ein Badknecht, der umbfahet ihn, renckt ihm den Leib hin und her, als wolt er ihm den Leib ineinanderrichten, deßgleichen dehnet er ihm auch die Glieder, Arm, Händ und die Schenckel, als wolt er mit ihm ringen. (…) Die Männer haben besondere Bäder und die Weiber auch besondere. Sie bedecken sich im Baden fein züchtig und ehrbarlich und nicht so schimpfflich wie die Teutschen. (…) Sie knüpffen aber ein blau leinen Tuch umb die Hüfft, das geht zweymal herumb und geht biß auf den Boden hinab; also daß wir Christen in diesem fall solten Zucht und Erbarkeit von diesen Barbaris lernen.“ – Salomon Schweigger

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Hamamanwendung je nach Region verändert. Während in Nordafrika mehr mit Ölen und Massagen gearbeitet wird, steht in osteuropäischen Räumen die Reinigung im Vordergrund. Die Hamamanwendung, welche wir im Dampfbad anbieten, ist an Traditionen aus den Gebieten Türkei bis Ungarn angelehnt. Das Peeling mit dem Kese (Baumwollhandschuh) und das Massieren/Reinigen der Haut mit dem Seifenschaum aus Kern- und Olivenseife wird von unseren Hamammeistern und -meisterinnen auf traditionelle Art durchgeführt. 

Während der Anwendung wärmt sich der Körper auf, die Muskeln entspannen sich und die Gedanken kommen zur Ruhe. Die Düfte der Seife wecken die Sinne und eine allgemeine Entspannung entfaltet sich.

In unseren Breitengraden geniessen wir den Sommer draussen und im Winter gönnen wir uns ein Besuch im Wellnesstempel. Dennoch ist gerade im Sommer der Besuch des Hamams sehr wirkungsvoll. Durch das Peeling wird die Haut gereinigt. So kann die Hitze durch Schwitzen besser reguliert werden und wir ertragen die heissen Tage besser. Eine saubere Haut neigt zudem weniger zu Entzündungen und Ekzemen.

Der Dampf reinigt die Atemwege (vor allem bei Heuschnupfen), die Schleimhäute werden befeuchtet und unser Atmen wird erleichtert. Aber auch das Immunsystem, der Kreislauf und das allgemeine Wohlbefinden werden trainiert und gesteigert.

Im Dampf zur Ruhe kommen, den Alltagsstress loslassen und Abstand gewinnen, um eine neue Sicht auf die Dinge zu bekommen, hilft die Herausforderungen im Leben anzugehen. Ein regelmässiger Besuch des Hamams das ganze Jahr über stärkt uns daher in allen Lebensbereichen.